Von Natur aus glatte Haare und dennoch eine wellige Frisur tragen? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfüllte der Friseur Karl Nessler erstmals diesen Wunsch, den auch heute noch vor allem Frauen hegen.
In Paris erprobte der Deutsche 1906 diesen Look an einer Dame namens Katharina Laible, die er später heiratete. Um eine Dauerwelle zu frisieren, nahm der Erfinder sich als „Testobjekt“ eine Haarsträhne an Katharinas Kopf vor, behandelte diese mit einem vorbereiteten chemischen Gemisch und drehte die Haare auf Metallstäben auf. Mit einer elektrisch Heizzange, die Nessler selbst angefertigt hatte, erhitzte er die Haare. Dabei musste er die Zange lange am Kopf seiner Testperson halten und verursachte sogar Brandblasen. Auch funktionierte die Wellung erst beim dritten Anlauf. Schließlich hatte der neue Look in der Frisur Bestand. Der Friseur zog nach London, wo seine Erfindung unter den Kundinnen Furore machte. Nessler erhielt im Februar 1910 das britische Patent für seine elektrische Apparatur zur Anfertigung von Dauerwellen, die Permanent Wave Machine. Später ging der Erfinder in die USA, wo er auf der Basis seines Geräts, das er weiterentwickelte, ein Unternehmen gründete und erfolgreich führte.
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