Bei technischen Geistesblitzen Made in Germany machte sich der Ingenieur Rudolf Hell einen Namen. Er schuf mehrere Innovationen, darunter den Hellschreiber (1929), den Klischographen (1951) und den digital erzeugten Fotosatz (1965). Der Hellschreiber ist ein Fernschreibgerät,das auf besonders störanfälligen Übertragungswegen zum Einsatz kam. 1931 entwickelte der Tüftler innovative Morsegeräte, und das Unternehmen Siemens fertigte den Hellschreiber in großen Stückzahlen. Ab 1949 befasste sich Hell insbesondere mit der Bildtelegrafie, und dank seiner Produktivität entstanden Geräte für Post, Presse, Polizei und Wetterdienste.
Mit der Umsetzung der Klischograph-Idee begann eine neue Ära in der Reproduktionstechnik, die bis dahin eher ein Handwerk war.Der Klischograph ist eine Maschine zur mechanischen Fertigung von Druckformen für das Hochdruckverfahren, die auch Klischees heißen. Damit las man Bilder erstmals elektronisch ein, um sie in eine Metallplatte zu gravieren – so erhielt man eine Druckplatte. Dieses Gerät durchlief mehrere Entwicklungsformen (Vario-Klischograph, Helio-Klischograph). Letztlich wurde daraus der heutige Scanner. Hell konnte sich über hochrangige Auszeichnungen freuen: darunter das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern, der Gutenberg-Preis und der Werner-von-Siemens-Ring.
Bild: Pixabay/stevebp